2014 2. Heidschnucken-Ultra

Was wir hinter uns haben

Es gibt wohl keinen Lauf, den ich kenne, der liebevoller und akribischer vorbereitet wurde wie der 2. Heidschnucken-Ultra! Ich konnte noch von Glück reden, dass ich vor Monaten noch einen Startplatz für die 50 km durch die Heide am Karsamstag 2014 bei den Veranstaltern, Elke und Frank, ergattern konnte. Die beiden organisieren den Lauf ganz privat, von daher ist das Läuferfeld nicht allzu groß, und die 50 km sind eigentlich nur der "Bambini-Lauf". Die richtigen Ultras wählten die 111 km entlang des Heidschnucken-Wanderweges von Soltau nach Harburg-Eißendorf, die letzten Kilometer für mich beruhigenderweise auf einem Stück des Bremen-Hamburg-Radweges, den ich letztes Jahr schon gelaufen bin. Somit erhoffte ich mir einen signifikanten Vorteil, mich dort nicht zu verlaufen!
Schon Wochen und Tage vorher herrschte im Blog der Veranstalter lebhafte Aktivität: Die Vorbereitungen wurden dokumentiert, von der Vorstellung der Teilnehmer, diversen Testläufen auf der Strecke und der erwähnten liebevollen Ausgestaltung der Details, wie etwa die Gestaltung der Startnummern. Tage vorher gab es eine Wetterprognose und schließlich einen Countdown, bei dem das Eintreffen der Helfer auf der Strecke in Hamburg und letzten Vorbereitungen. Ich freute mich riesig! Und war irgendwie doch froh, "nur" die 50 km zu laufen.
Achtung! Heidschnucken unterwegs!!!
Das lag auch daran, dass die Teilnehmer für den 111 km Lauf schon, je nach Leistungsvermögen, um 5, 6 oder 7 Uhr in Soltau starteten. Die (wenigen) Teilnehmer des 50km-Laufs starteten um 14 Uhr in Undeloh-Wesel, mitten in der Nordheide, am Gasthof Heidelust, wo die 111er auch ihre Mittagspause machen und Kohlenhydrate ausgiebig auffüllen konnten. Bedenklich für mich war, dass einige 111er schon vor 14 Uhr, meiner Startzeit, sich wieder auf den Weg machen konnten. Da kann man nur Respekt haben! Die Strecke zwischen Soltau und Undeloh hatte ja auch einige Höhenmeter (unter anderem geht es über den Wilseder Berg mit 169 m) in sich.
Gasthof Heidelust in Undeloh: Mittagspause für die 111er, Start der 50er
Gegen Mittag traf ich in Undeloh-Wesel, wo um 14 Uhr der Startschuss für die 50 km-Läufer erfolgen sollte, ein. Bereits vor Ort war eine nette Truppe, welche den Lauf auf den Verpflegungsstellen unterstützte und hier auf die 111 km-Läufer wartete, die in der Gastwirtschaft Heidelust Kohlehydrate in der bewährten Form von Nudeln zu sich nehmen konnte. So nach und nach trudelten diese auch ein. Sehr bedenklich, da einige nicht so aussahen, als hätten sie schon 60 km hinter sich gebracht!
Und schon kam auch Frank noch dazu, verteilte emsig die Startnummern der 50er, schaute nach dem Support -Team, redete den 111ern gut zu, und führte uns (d.h. die 5 Läufer, die sich für die 50-Kilometer-Strecke gemeldet hatten) nach einem Briefing zum Start. Pünktlich um 14 Uhr ging es los, und ich sah drei der Läufer mit ambitioniertem Tempo von dannen ziehen.
Geniale Trails durch Wald und Heide
OK, so schnell war ich doch nicht, aber mit einer netten Mitläuferin aus Hamburg genoss ich den Lauf durch den Wald und die Heide. Das Wetter war phantastisch, sonnig, aber nicht zu warm. Und noch besser waren die Wege, man lief tatsächlich fast nicht auf Asphalt, sondern weitgehend auf Waldwegen und Trampelpfaden.
Ab durch die Heide...
Noch war das Heidekraut braun und unansehnlich, aber die Birken sprießten im frischen Grün! Die Heidelandschaft um Holm-Seppensen, mit dem Pferdekopf (79 m) und dem Brunsberg (129 m) bot oft einen weiten Blick in die Umgebung, und ich war von dem Heidschnuckenweg nur begeistert! So schöne Trails, und gar nicht weit weg von Bremen, und sogar noch ein paar Höhenmeter!
Knapp 2/3 der Strecke ist für den 111er geschafft!
Noch dazu eine tolle Organisation und ein geniales Helferteam!!! So gab es bei Holm-Seppensen (und später bei Nenndorf, und eigentlich auch in Buchholz) Verpflegungspunkte mit üppiger Ausstattung. Schon vorab hatte ich von einigen Bremer Teilnehmern aus dem Vorjahr gehört, dass die selbstgebackenen Müsliriegel ein absoluter Geheimtipp sind. Und genau diese Kohlehydrate waren es dann auch, die mich die letzten Kilometer dann auch getragen haben :)
Bei der Verpflegung wurde an nichts gespart... Berühmt sind die selbstgemachten Müsliriegel!
Allerdings waren gar nicht so viele Heidschnucken zu sehen. Gegen Ende, kurz vor der Hamburger Gemarkung, waren dann doch ein paar zu entdecken. Aber diese waren von uns Läufern recht unbeeindruckt.
Das Publikum war von den läuferischen Leistungen unbeeindruckt...
Auch wenn es "nur" 50 km waren, gegen Ende wurde es für mich dann doch hart. Ich hatte mir den Weg zwischen der Abzweigung vom Heidschuckenweg auf den Fahrradweg Bremen-Hamburg bis hin zum Ziel in Hamburg-Eißendorf nun doch nicht so lange vorgestellt.
Ups, hier war ich doch schonmal... Letztes Jahr auf dem Weg von Bremen nach Hamburg.
Am Ortsschild Hamburg wurde dann noch Frank verständigt, damit er Bescheid wusste, und dann ging es die letzten zähen Kilometer noch durch Eißendorf, um uns herum die Osterfeuer.
Läuferparty am Ziel bei Elke und Frank
Und dann??? Endlich geschafft!!! Die Ziellinie, großer Jubel, und eine geniale Läuferparty mit Kuchen, Gulasch, einem arabischen Linsengericht und Kohlenhydraten in flüssiger, isotonischer Form.
Die meisten Startplätze für den 3. Heidschnuckenlauf 2015 sind übrigens schon wieder vergeben. Und ich werde in den nächsten Monaten ab und an, durch die gute Bahnanbindung des Heidschnuckenwegs, immer mal wieder Teilstrecken hinter mich bringen. Wer Lust hat, kann sich gerne melden. Eine geniale Landschaft und tolle Trails warten!!! Dabei sind viele verschiedene Distanzen möglich, es müssen ja nicht immer Ultras sein... :)
 
Stefan